Du möchtest investieren? Investitionsmöglichkeiten gibt es eine ganze Menge – und nicht alle davon sind für jedermann geeignet. In diesem Artikel vergleichen wir börsengehandelte Indexfonds (ETFs) und Immobilien miteinander und finden heraus, für welche Anlegertypen sie wirklich interessant sind.
Darum solltest Du investieren
Immer mehr Menschen sind von Altersarmut bedroht. Das liegt daran, dass die gesetzliche Rente für viele nicht ausreicht und die derzeit hohe Inflation am Wert des Geldes auf dem Sparkonto zehrt. Daher solltest Du – soweit möglich – immer privat zusätzlich vorsorgen und in verschiedene Anlagearten investieren. Das kannst du beispielsweise mit
- Edelmetallen wie Gold (die immer einen gewissen Wert haben)
- Immobilien
- Aktien und ETFs
Kryptowährungen eignen sich zur Vorsorge weniger, denn sie schwanken stark im Wert. Du kannst in kurzer Zeit viel Geld verlieren.
Vorteile und Nachteile von Immobilien
Immobilien sind aktuell vor allem eines: teuer. Aber auch beliebt. Nachfolgend erfährst Du mehr über die Vorteile und Nachteile eines Immobilien-Investments.
Vorteile
- Das Investment ist anfassbar
- Eigennutzung ist möglich (um beispielsweise im Ruhestand keine Miete bezahlen zu müssen)
- Der Wert bleibt bei guter Lage oft erhalten – oder steigt
- Immobilien bieten einen guten Schutz vor Inflation, denn Wohnraum wird immer benötigt
- Es gibt Steuervorteile bei Fremdnutzung (durch Absetzen von beispielsweise Maklergebühren oder Gutachten)
Nachteile
- Bei einem Kredit gehört das Haus der Bank, bis Du es abbezahlt hast
- Die Wartungskosten können sehr hoch ausfallen (beispielsweise bei Dach oder Heizung)
- Es kann Probleme mit den Mietern geben
- Die Immobilienpreis können fallen
- Das Angebot guter Immobilien ist begrenzt
- Der Verwaltungsaufwand ist hoch
Vorteile und Nachteile von ETFs
Auch ETFs haben Vorteile und Nachteile. Was für Dich überwiegt, musst Du selbst entscheiden.
Vorteile
- Es ist kein großes Startkapital nötig
- Du kannst in ETFs regelmäßig in kleinen Raten investieren
- Der Aufwand, ETFs zu kaufen, ist deutlich geringer als eine Immobilie zu kaufen
- Mit dem richtigen ETF-Portfolio kannst Du Verlustrisiken streuen und reduzieren
- Aus Deinem ETF-Vermögen kannst Du Dir im Alter regelmäßig etwas auszahlen, indem Du Anteile verkaufst
Nachteile
- ETFs sind für risikoaverse Anleger kaum geeignet
- Ein gewisses Marktverständnis wird benötigt
- Risikoarme ETFs bringen meist nur wenig Rendite
- Du musst mit Kursschwankungen rechnen
- Der Kurs kann auch lange fallen
Darauf kommt es bei der Rendite an
Der Renditevergleich zwischen ETFs und Immobilien ist schwer zu pauschalisieren. Denn es kommt auf mehrere Faktoren an. Darunter auf
Das Budget. Wer viel investieren kann, hat auch die Möglichkeit auf einen hohen Gewinn. Das gilt sowohl bei Immobilien als auch bei ETFs. Eine Eigentumswohnung in Berlin bringt Dir höchstwahrscheinlich mehr Geld als eine Eigentumswohnung auf dem Land (wenn Du im Laufe Deiner Erwerbstätigkeit entweder selbst oder durch Mieteinnahmen abbezahlen kannst und sie anschließend gewinnbringend wieder verkaufst). Und aus einem großen Investment in ETFs springt prozentual automatisch betragsmäßig mehr Gewinn heraus.
Die wirtschaftliche Lage. Was vielversprechend klingt, kann schnell in die andere Richtung gehen – wenn zum Beispiel die Immobilien- oder Aktienmärkte einbrechen. Das hat sich nach der Finanzkrise gezeigt. Die Aktienmärkte gingen zwischendurch stark verloren, während Immobilienpreise anzogen.
Die Nutzungsart. Die Nutzungsart spielt besonders bei Immobilien eine wichtige Rolle. Vermietest Du Dein Objekt, zahlen Deine Mieter Deinen Immobilienkredit ab. Sobald der Kredit abbezahlt ist, machst Du Gewinn. Diesen Vorteil hast Du nicht, wenn Du die Immobilie selbst beziehst.
Das Risiko. Investments sind fast immer mit Risiken verbunden. Bei ETFs kannst Du allerdings selbst entscheiden, wie hoch dieses Risiko sein soll. Durch die Einteilung in Risikoklassen kannst Du schon im Vorfeld einschätzen, ob es sich womöglich um eine risikoarme oder risikoreiche Anlage handelt – und danach entscheiden.
Was für welchen Anlegertyp besser geeignet ist
Nicht alle Anlagearten sind für alle Menschen geeignet. Es gibt verschiedene Anlagetypen – beispielsweise Personen, die lieber risikoarm oder risikoreich investieren. Auch bei ETFs und Immobilien gibt es klare Unterschiede.
Diese Personen sollten in ETFs investieren
Sind Dein Budget und Deine Zeit begrenzt, solltest Du vermutlich eher in ETFs investieren. Dafür ist – wie Du bereits weißt – im Grunde kein großes Startkapital nötig und Du kannst Zahlungen auch automatisieren. Zum Beispiel, dass jeden Monat ein gewisser Betrag in von Dir ausgewählte ETFs, Fonds oder Aktien fließt.
Außerdem müssen ETFs nicht gewartet, renoviert oder saniert werden. Du kannst sie vorerst einfach „liegen lassen“ und bequem von zu Hause aus den Aktienmarkt beobachten.
Diese Personen sollten in Immobilien investieren
Hast Du ein besonders großes Budget und sowohl Zeit als auch Interesse daran, Dich mit den zusätzlichen Aufgaben Deines Investments zu beschäftigen, solltest Du in Immobilien investieren. Zudem sind Kontakte in der Baubranche und ausreichend Hintergrundwissen von Vorteil. Schließlich kommt es beim Kauf einer Immobilie auch auf den Zustand und die Lage an, was ein Laie nicht immer gut beurteilen kann.
Ganz allgemein gilt: Wer ausreichend Geld zur Verfügung hat, macht in der Regel keinen Fehler, in beide Anlagearten zu investieren.
Häufige Fragen zum Thema Investment
Welche Investition ist am besten für die Rente?
Das lässt sich leider nicht pauschal beantworten. ETFs können sinnvoll sein, wenn sie bis zu Deinem Renteneintritt ein schönes Sümmchen erreicht haben und Dir als Aufstockung zur gesetzlichen Rente dienen.
Eine Immobilie kann sinnvoll sein, wenn Du sie noch während Deiner Berufstätigkeit abbezahlen kannst und ein passives Einkommen darüber generierst und im Alter selbst dort einziehst oder sie mit Gewinn verkaufst.
Worauf sollte ich bei einem Immobilien-Investment achten?
Es gibt ein paar Dinge, auf die Du vor Deinem Immobilien-Investment achten solltest. Dazu gehören:
- Die Lage. Immobilien in größeren Städten kosten mehr, sind allerdings auch beliebter beim Verkauf.
- Bestand oder Neubau. Bestandsbauten können preiswerter sein, müssen allerdings ggf. renoviert werden.
- Kaufpreis.
- Nebenkosten. Du solltest nie vergessen, dass auf den Kaufpreis noch andere Gebühren oben draufkommen, beispielsweise Maklergebühren. Auch zahlst Du oft Hausgeld, wenn es sich nicht gerade um einen Neubau handelt.
- Finanzierung. Kläre im Vorfeld ab, wie Du die Immobilie finanzierst und wie viel Geld Du überhaupt von der Bank als Kredit bekommen würdest.
Muss ich ETFs versteuern?
Ja, Du musst ETFs versteuern. Diese Steuern werden in der Regel auf Gewinne und Dividenden fällig:
- Abgeltungssteuer
- Solidaritätszuschlag
- Ggf. Kirchensteue
- Vorabpauschale
- Quellensteuer
Du hast aber einen Steuerfreibetrag von 1.000 Euro als Single und 2.000 Euro als Verheiratete.
Zum Thema ETF und Steuern haben wir einen komplett eigenen Artikel verfasst – „ETFs und Steuern: So viel wird fällig“. Hier findest Du eine detaillierte Aufschlüsselung der anfallenden Steuerbeträge und Infos, wie sich alle Summen berechnen.
Author: Daniel Dickson
Last Updated: 1698635762
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